Geschichte

 

Der Orden des Heiligen Erlösers

wurde durch Alfonso I. König von Aragon(*1073), genannt „El Batallador“  um das Jahre 1128, als eine militia dei bzw. militia christi, zum Kampf gegen die muslimische Fremdherrschaft, gestiftet. Diese Stiftung durch den König von Aragon, als eine Frühform der geistlichen Ritterorden Spaniens, ist von der Historiographie weitgehend unbemerkt geblieben und findet selbst in der neueren Literatur kaum die ihr gebührende Erwähnung.

Als Protagonisten dieser Stiftung sind neben Alfons I. noch der Primas des Königreiches, der Erzbischof von Auch (Guillaume II. d’Andozile, Baron von Montaut, von 1126 bis 1170 n.Chr. Erzbischof von Auch), sowie Gaston de Bearn (Gaston IV. von Béarn, * vor 1074; † 1131 bei Valencia, von 1090 bis 1131 n.Chr. Vizegraf von Béarn, ab 1118 n.Chr. Herr von Saragossa.) zu nennen.

Das Ordenskleid der Brüder war weiß und soll in der Anfangszeit „ […] zum Kennzeichen ihrer Würde das Bildnis des ewigen Vaters auf einem weißen Mantel“ getragen haben. Dieses Abbild wurde  später, nachdem die Gemeinschaft unter die geistliche Aufsicht von Morimond gestellt wurde, durch ein rotes Ankerkreuz ausgetauscht, welches wohl dem Wappen der Zisterzienserabtei entnommen wurde und bis  zur heutigen  Zeit das Ordenskreuz unseres Hauses ist.

Die Ritter dieser neuen „sancta confraternitas“ hatten Gott zu dienen und gegen die Mauren zu streiten, wofür ihnen Sündenablass zugesichert wurde. Dass es sich bei dieser Vereinigung um eine geistlich orientierte Gemeinschaft gehandelt haben muss, geht aus einem überlieferten Schriftstück hervor, welches heute als „Hirtenbrief des Bischofs von Auch“ bekannt ist und nach 1126 von diesem verfasst wurde. Diese Urkunde ist als Agenda einer zu gründenden „milicia christi“ anzusehen, da es dort heißt:

Ich, Guillaume d’Auch, Erzbischof und Primas der Königreiche von Navarra und Aragon […] habe ihn [Alfonso I.] wissen lassen, dass es angebracht und Gott genehm wäre, eine ‚Streitmacht Gottes’ zu gründen […], ähnlich der, welche in Jerusalem wirkt.

Die Gründung erfolgte also in Anlehnung an den kurz zuvor entstandenen Templerorden (...quemadmodum milicia confraternitatis Iherosolimitana). Diese Angelegenheit erhält besondere Bedeutung durch die Tatsache das die „ sancta confraternitas montis regalis“ demzufolge  noch vor dem Konzil von Troys (13.Januar 1129), und somit vor der Konsolidierung der „pauperes commilitones christi templique salomonici hierosalemitanis  gegründet wurde.

Nach dem Willen des Königs wurde die Bruderschaft zur Sicherung des Grenzlandes, zum Almohadenreich (Al-Andalus), auf der Burg Monreal, durch welche sie ihren Namen erhielt, eingesetzt. Ferner sollten die Ordensritter eine Route nach Jerusalem eröffnen und halten (von Zaragoza aus über den Ebro oder Valencia zum Meer und von dort nach Jaffa sowie weiter nach Jerusalem). Desweiteren war laut Gründungsurkunde vorgesehen den Orden zusätzlich in Jerusalem selbst zu etablieren, und sein Haupthaus im Heiligen Land    zu errichten (…Ierosoliis ordinare et constituere militiam Christi per quam rege duce debellatis et superatis omnibus de citra mare sarracenis iter aperire ad transferendam Iherosolimam Christo previo disposuit).       Um für dieses „hehre Ziel“ die Grundlagen zu schaffen stattete Alfonso I. die junge Gemeinschaft mit erheblichen finanziellen Mitteln sowie umfangreichen Besitztümern aus und befreite sie von allen Abgaben. Bei näherer Betrachtung der gestellten Aufgaben schienen für Alfonso Reconquista und Kreuzzug ins Hl. Land eng miteinander verbunden zu sein.

Die Ordensgemeinschaft nahm bis zum Tod Alfonsos I. (am 08. September 1134, im Kloster San Juan de la Pena, infolge der in der Schlacht von Fraga, am 17. Juli 1134,  erlittenen Verletzungen) an allen wichtigen Kampfhandlungen des Königs, zur Rückeroberung der iberischen Halbinsel teil, denn der Herrscher war Meister des Ordens.

Fortun Garces Kaixal, Sonior und unter Alfons I. Senneschall von Aragon, vermachte in seinem Testament von 1133 Teile seines Besitzes in Zaragoza, Tudela und Tarazona den „sanctis locis de Iherusalem„, worunter zweifelsfrei der Templer- und Hospitaliterorden zu verstehen sind. Weiterhin vererbt dieser seinem Neffen Lop Kaixal, mit königlicher Zustimmung, die von ihm verwalteten Seniorate in Navarra Najéra und Viguera, sowie  in Aragon Monreal del Campo. Lop Kaixal selbst war zuvor in den Dienst der „militia christi montis regalis“ getreten und leitete diese, in Vertretung des Königs, wahrscheinlich auch noch als Senior von Monreal.       Aber schon im Jahre 1134 schloss sich Lop als Confrater (…ad illan caualleriam de Iherusalem) dem Templerorden an.

Da Alfons I. ohne leiblichen Erben blieb, vermachte er laut Testament (erste Fassung von 1131, sowie erneuten Bestätigung vom 04. September 1134) sein Reich, zu gleichen Teile, den Ritterorden der Hospitaliter (Johanniter) und Templer, sowie den Chorherren vom Heiligen Grab. Die Bruderschaft von Monreal, deren Ordensmeister er war, wurde von ihm testamentarisch nicht bedacht. Dieses könnte ein Hinweis darauf sein, das diese die ihr gestellten Aufgaben, nach Meinung von Alfons, nicht uneingeschränkt erfüllte.

Das Testament wurde vom Adel Aragons und Navarras nicht akzeptiert und erfolgreich angefochten, trotzdem gewannen Templer sowie Hospitaliter größeren Einfluss im Land.

Als Alfons VII. von Kastilien-Leon 1136, zur Zeit der aragonischen Thronwirren, zeitweise im Besitz von Zaragoza kam, ging dieser daran die zu dieser Zeit offensichtlich regressive Miliz von Monreal zu rekonstituieren.

Ramon-Berenguer IV, Graf von Barcelona und „Herr von Aragon“ (Ramon war zu diesem Zeitpunkt  Regent für die noch minderjährige Königin, seine Verlobte, Petronella von Aragon – Tochter Ramiros II. und Nichte Alfonsos I. von Aragon)  einigte sich während der Synode von Girona (ab dem 27. November 1143) mit dem Templerorden. Diese  verzichteten offiziell auf das Erbe, erhielten aber zum Ausgleich einige Burgen sowie Ländereien.

Weitergehende Folgen hatte diese Einigung aber für die „sancta confraternitas montis regalis“. 1143 n.Chr. wurde unter Zustimmung Ramon-Berenguer IV. die Bruderschaft von Monreal mit dem Templerorden vereinigt. Diese Vereinbarung wurde durch eine Bulle von Papst Eugene III. ratifiziert (30. März 1150).

Erst nach der Aufhebung des Templerorden durch Papst Clemens V. ( Bulle „Vox in excelso […]“), als Ergebnis des Konzils von Vienne ( 15. Konzil, vom 16. Oktober 1311 bis 1312), erscheint die „militia christi montis regalis“ wieder im Rampenlicht der Geschichte.

Um das Jahr 1317 hat, alten Quellen zufolge, Alfons XI. von Kastilien die „sancta confraternitas montis regalis“ zur Verteidigung des Glaubens und zur Vertreibung der Mauren von der Iberia, als Ersatz für die Templerordensprovinz Kastilien-Leon, wieder erneuert. Einige ehemalige Templer (nur wenige Ordensritter  wurden in Spanien angeklagt) sollen sich der neu geründeten Gemeinschaft angeschlossen haben.

Der Orden wurde wiederum unter das Patronat unseres Erlösers Jesus Christus gestellt und in Reminiszenz an die  „Heilige Bruderschaft von Monreal“ erhielt die renovierte Gemeinschaft den Namen den sie bis zum heutigen Tage mit Ehrfurcht, Stolz und in Demut trägt:

Ordo Sancti Salvatoris in Aragonia dictus Montis Regalis.

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